helen's hunting

Die großen und kleinen Gedanken und Abenteuer der Helen H. in der Heimat oder in der Ferne...

Freitag, März 17, 2006

Marcos und das verlorene Paradies

Long time no hear…

Ich bin mittlerweile wieder in der Karibik angekommen, nach all den spannenden, schönen Abenteuern auf der Pazifik-Seite Mexikos. (Die mir natürlich viel viel besser gefällt als die Karibik oder der Golf, aber who cares, das nächste Forschungsprojekt wird – wenn - auf die Westseite mexi-Lands verlegt, hehe.)

Zurückgereist bin ich übrigens über San Cristóbal de la Casas, einem Ort auf ca. 2500m ü.M ., einem wunderhübschen kleinen Ort in der Sierra also, umgeben von vielen noch viel kleineren Dörfern, in denen entweder verschiedenste Indianerstämme (deren Namen ich immer sofort vergesse, da nicht wirklich an europäische Lautvorstellungen angepasst – Tzotzilen könnte einer von ihnen heißen, falls ich mich nicht täusche) oder aber die berühmt-berüchtigten Zapatistas leben.

Zu letzeren: Chiapas, einer der ärmsten Staaten Mexicos, auch der südlichste, dschungeligste, unerschlossenste, hat vorrangig indigene Bevölkerung, die als Reminiszenz an vergangene Zeiten eher unterdrückt werden und nicht unbedingt auf die Rechte des freien Landes Mexikos beharren können. Und andererseits auch gern ihren eigenen Lebensstil leben, muss man fairer Weise dazu sagen. So oder so befand sich dieser Teil des Landes jahrelang in Kampf gegen das mexikanische Staatssystem, im Kampf um Blut und Boden sozusagen. Vor einiger Zeit haben sie dann ihre Bodenreform bekommen, bewirtschaften nun das Land auf traditionelle Weise (also nicht nur die Anbauweise, sondern auch die Aufteilung des Bodens, große Teile sind Gemeindeland). Aber immer noch gibt es den Subcomandante Marcos, jene Gestalt in Skimaske, aus deren Mundwinkel eine Pfeife hängt – Frauenschwarm (uh, mysteriöser Fremder) und Männerheld (cooler Kämpfer!). Stark an den Che erinnernd übrigens. Spekulationen besagen, dass er eigentlich Uniprof ist (was mich darüber nachdenken lässt, was unser eigener Uniprof, Hr. Alles-unter-Kontrolle-Job in seiner Freizeit macht, hehe), aber dank der Skimaske weiss man natürlich nicht so genau wer er ist…. . Schlaues Bürschchen auf jeden Fall. Und nachdem nächstes Jahr wieder mal Landeswahlen anstehen, macht er gerade seine famose Werbetour… und reist auf dem Motorrad durchs Land. Allerdings glaube ich ja, dass das eher ein Double ist, und er gemütlich in einem kleinen, dampfigen Dschungeldorf in Chiapas Mangos an der Stange genießt, weitere Strategien plant und sich immer wieder mal in einem der kristallklaren Flüsse unter einem der wunderschönen, erfrischenden Wasserfälle abkühlt. (Ich glaube er lebt in einem Dorf über dem Touristenmagneten „Agua Azul“, da vermuten die Offiziellen ihn sicher nicht, und die Touristen werden abgeschreckt, in dem verrucht aussehende Einheimische sagen, dass man nicht weitergehen darf, da dort schon Leute überfallen wurden und eh nur besoffen Mexikaner abhängen. Hm. Was sagt man dazu.)

Ah, ich bin übrigens zutiefts betrübt gewesen, als ich erfuhr, dass er tatsächlich am gleichen tag in Chetumal gewesen war wie ich, auf dem Platz vor dem Palacio Municipal, an dem ich sogar mit dem Bus vorbeigefahren war. Hmpf, ich hätte es sicher geschafft, ihn zu ´nem Interview überreden zu können, meint ihr nicht?;-)

Allerdings wollte ich euch eigentlich gar nix über Marcos erzählen, sondern eher über meinen Familienurlaub. Ja, meine komplette Familie, Bruder, Vadda und Mudda sind seit fast 2 Wochen hier. Die erste Woche haben wir damit verbracht auf Vater und Bruder zu warten(dank der überwältigenden Schneefälle in Bayern kamen sie einen Tag später an…), dann warteten wir noch 2 Tage auf ihr Gepäck, und dann endlich ging es daran, die alten Mayastätten auf der Yucatan-Halbinsel zu erkunden. Auch Cenotes und Grotten erkundeten wir, auf meinen besonderen Wunsch hin (die haben aus unerfindlichen Gründen eine magische Anziehungskraft auf mich, hehe). Und so lernte ich nach über 3 Monaten in Mexiko dann tatsächlich noch die unmittelbare Umgebung meines Forschungsgebietes kennen. Lohnenswert, aber leider nur mit Auto machbar.

Ein kurzer Kommentar noch zu Maya-Ruinen. Es gibt unzählige. Und jede hat ihren eigenen Reiz, „encanto“ sagt man auf Spanisch, was meiner Meinung das ganze um einiges besser ausdrückt. Jede ist anders, an jedem Ort kann man neue Details entdecken, entweder sind es die noch vorhandenen bunten Bemalungen und Stuckverzierungen, der sie umgebende Dschungel, die weiten, leeren Flächen, die Aussicht von der Spitze einer Pyramide (42m und 117 Stufen – mit Blick auf 2 Lagunen und mittelhohen Tropenwald (jaja, meine Diplomprüfung sollte ich wohl eher auf spanisch halten;-) ein paar andere Ruinenspitzen – war die höchste, die ich bestiegen hatte), die Reliefs, die Totenkopfmauern, die unzähligen, verschiedensten Ballspiel-Felder, … . Ich jedenfalls kann nicht verstehen, wie man sagen kann, dass man nun keine Ruine mehr anschauen muss, da man ja schon x und y und z ja auch gesehen hat. Eine jede ist es wert….

Ah, und nun sind wir in Playa del Carmen, einem ziemlich touristischen Ort an der Riviera Maya, einem Ort an dem ich normal vermutlich nicht mal geschenkt Urlaub machen würde, aber da ich normal ja eher ein asketisches Leben lebe, hier, gefallen mir all die Bars und Restaurants und Lädchen doch recht gut…

Vorgestern kam es zu einer netten Begebenheit. Ich spazierte mit meinen beiden Männern (Bruder und Vater) Richtung Strand, als mein Bruder meinte, „Oh, schaut mal, das Schiff ist ja riesig!“, ich darauf, geradeaus aufs Meer schauend, Welches Schiff?“, worauf beide sekundenspäter ob meines überraschenden Aufschreis in Gelächter ausbrachen: etwas versetzt nach links lag ein riesiges Kreuzfahrtschiff im Wasser, fast den gesamten Horizont ausfüllend. Es sah aus wie ein quergelegtes, gigantisches Hochhaus, das jemand ins Meer geschmissen hat….

Soviel zur Art des Tourismus an der Riviera Maya… . Ich sage nur: „Lost Paradise“.

Samstag, März 04, 2006

KaribikOrte

Gute Seiten, gute Zeiten
FCP
Ruhe. Mayacapital of the world. Best Liquado ever (inkl. Hawaihemden und Bob Marley bis spät nachts am mercado municipal). Best panuchos, salbutes, empanadas, … ever am Busterminal, verkauft von alten Mayaladies. Mit Freunden weltweit chatten. Franciscos immergute Laune und interessante Geschichten. Rosa Hängematte. Barbecue bei Jeanett. Eigenes Zimmer. Eigenes Chaos.

Cancun
Friends, friends, friends. Lachen und nicht allein sein. Bekocht werden. Chelas und gemütliche Gespräche über Musik, Autos und Dinge die unsere Welt bewegen. Lange Nächte. Spontane Feierei. Zwei Liter frischgepressten O-Saft vor der Haustür für 1 US-$.

Punta Allen
Morgenyoga. Strandlauf. Meer, Sonne, Wind. Hundebande, Hundeliebe. Adoptivfamilie mit Hang zu exzessiven Festen. Mit Fredi übers Meer schippern, auf der Suche nach Delphinen und Schildkröten. Da sein. Gelbe Sonnenscheinhängematte. Langustenessen. In der Palapa abhängen und Chelas trinken. Karaoke. Gutenachtkuss.

Chetumal
Abenteuer. Ana. Lange Gespräche. Machacados. Gemeinsame Frühstücke, gemeinsame Mittagessen, gemeinsamer Abendcafé. Von einem colectivo ins andere springen. Nette Interviewpartner. Gedankenaustausch. Gegend erkunden. Normales Leben.

Schlechte Zeiten, schlechte Seiten
FCP
Von morgens bis abends arbeiten. 12-13h Computerbildschirm anstarren. Unmengen von Literatur anhäufen. Berge von Kopien horten. Versuchen, Dinge zu planen, die sich nicht planen lassen. Warten auf den richtigen Moment. Informationoverload. Allein, allein, allein. Inmitten verheirateter Zweisamkeit. Inmitten meiner (seltsamen und im Hirn festgefahrenen Forscher-)Gedanken. Spinnen. Vier Wände.

Cancun
Von Taxi zu Taxi, von Büro zu Büro. Stress. Müde. Zu lang warten. Zu viel blabla. Zu oft zu wenig erfolgreich bei CONANP. Essen vergessen.

Punta Allen
Verflixte Einsamkeit in Zweisamkeit. Ist Single sein abnormal? Viel durch die Gegend laufen auf der Suche nach nie anwesenden Personen. Akzeptanz extremer Schlaf- und Essenszeiten. Kalte Nächte. 14 Marinesoldaten als unmittelbare Nachbarn. Retirado.

Chetumal
Interviewoverload. Hin- und Herhecheln. „No tenemos nada que ver con la reserva.“ Platzregen. Das heruntergekommenste Hostal ever (und gleichzeitig das einzigste in Chetumal).

Und der Bonustrack:
Puerto Escondido
Good times… Friends for ever. It´s f***** magic.
Bad times… Unsurfable wicked f***** crowded waves.

Freitag, März 03, 2006

can´t be true?


Maol and the sunset

Torre de las salvavidas

this can´t be true

... but it is...

beers and cheers